„Stop Killing Games“: EU-Initiative für digitale Gamer-Rechte
Die „Stop Killing Games“-Kampagne, ins Leben gerufen im April 2024, fordert Spiel-Erhalt nach Support-Ende – etwa Offline-Modus bei Serverabschaltung oder private Serverlösungen. Initiiert wurde die Bewegung von YouTuber Ross Scott nach Ubisofts Abschaltung von The Crew, was Spieler weltweit empörte.
📈 Petition meistert Schlüsselphase: über 1 Mio. Unterschriften
Im Juli 2025 erreichte die EU-Petition 1,25 bis 1,4 Millionen Unterzeichner, darunter Teilnehmende aus mindestens sieben EU-Staaten. Damit wurde der Schwellenwert der Europäischen Bürgerinitiative (ECI) überschritten. Nun folgt die Verifikationsphase – werden genügend gültige Signaturen bestätigt, muss sich die EU-Kommission formell mit dem Anliegen auseinandersetzen.
🏛 Politischer Rückenwind & Kritik der Industrie
- Der rumänische EU-Vizepräsident Nicolae Ștefănuță hat sich öffentlich hinter die Initiative gestellt und selbst unterschrieben: „Ein Spiel, einmal verkauft, gehört dem Käufer, nicht dem Publisher“.
- Demgegenüber argumentiert der Industrieverband Video Games Europe, dass die Forderungen technisch und wirtschaftlich unzumutbar seien. Sie warnen vor Risiken bei privaten Servern, Datenschutzproblemen, höheren Preisen durch Entwicklungslasten und Einschränkungen für Entwicklerfreiheit.
🧾 Ubisoft und andere Publisher reagieren
- Ubisoft-CEO Yves Guillemot bekannte sich auf einer Aktionärsversammlung zur Problematik: Zwar sehe man die Anliegen der Community, betonte aber gleichzeitig: „Nichts ist ewig“. Das Unternehmen kündigte Offline-Modi für The Crew 2 und Motorfest an – jedoch nicht für das Original-Spiel The Crew.
- Weitere Rückmeldungen von Publishern wie Microsoft, EA oder Nintendo über Video Games Europe zeigen, dass die Industrie die Umsetzung der Forderungen kritisch sieht.
🎯 Ziel der Kampagne – mit Zukunftspotenzial
Die Initiative zielt nicht darauf ab, Support für Spiele endlos aufrechtzuerhalten, sondern auf funktionale End-of-Life-Pläne:
- Spiele sollten weiterhin spielbar bleiben nach Serverabschaltung – z. B. per Offline-Modus oder privat gehosteten Servern.
- Es geht um Verbraucherrechte und digitale Eigentumsrechte bei digitalen Käufen.
Mehrere Prominente wie MoistCr1TiKaL, PewDiePie, jacksepticeye und Minecraft-Gründer Notch unterstützen die Bewegung öffentlich.